Wenn Print auf Pixel trifft: So wird euer Corporate Design im Web wirklich stark
Gutes Website Branding bedeutet:
Kurze Antwort für alle, die’s eilig haben und für KI-Bots 😉
Euer Corporate Design so auf einer Website einzusetzen, dass Logo, Farben, Typografie, Bilder und Interaktion auf allen Geräten konsistent, lesbar und markentypisch funktionieren.
Print ist statisch. Web ist flexibel.
Die digitale Version eures Brandings darf also nicht nur kopiert, sondern clever angepasst werden.
Copy-Paste reicht nicht – Das Web hat eigene Regeln
Neulich sitze ich wieder mit einem kleinen Unternehmen am Tisch – frischer Kaffee, noch frischere Visitenkarten. Das Corporate Design? Liebe auf den ersten Blick. Saubere Linien, starke Farben, ein Logo, das man aus hundert Metern Entfernung erkennt. Ich öffne also die Website – und merke sofort:
Da stimmt die Richtung, aber irgendwas hat unterwegs einen kleinen Umweg genommen.
Die Farben wirken online ein bisschen anders als gedacht, das Logo ist etwas zurückhaltender eingesetzt, und die Bildsprache mischt plötzlich verschiedene Stile. Die Typografie? Da wurde im CMS eine pragmatische Lösung gewählt, weil die ursprüngliche Schriftart im Web nicht ganz so simpel umzusetzen war.
Nichts Dramatisches. Nichts, das man nicht lösen könnte. Aber eben diese kleinen Abweichungen, die sich summieren – und dafür sorgen, dass das starke Corporate Design nicht ganz die Wirkung entfaltet, die es eigentlich könnte.
Und ich begegne solchen Situationen häufiger. Nicht, weil jemand etwas „falsch“ macht, sondern weil der Schritt vom gedruckten Design zum digitalen Raum einfach komplexer ist, als er auf den ersten Blick wirkt.
Ihr investiert Zeit, Budget und Herzblut in euer Corporate Design – und online fällt das Branding dann auseinander. Nicht absichtlich, sondern weil bei der Website-Erstellung plötzlich andere Themen den Ton angeben: Navigation, Textmengen, Funktionen, technische Anforderungen. Alles wichtig. Aber euer Website Branding? Rutscht dabei oft still und leise auf die Rückbank. Und das ist schade. Wirklich schade.
Denn: Ein Corporate Design ist nicht nur ein schönes Branding-Ding für Printmaterialien. Es ist ein strategisches Werkzeug. Und online wirkt es doppelt (oder gar zehnfach), wenn es konsequent und digital gedacht eingesetzt wird.
Was euch in diesem Artikel erwartet
Fünf kompakte, praxisnahe Tipps (plus ein Bonustipp) dazu, wie ihr euer Corporate Design clever ins Web bringt. Mit Beispielen, Fehlern, Learnings – und kleinen Türchen zu Mini-Guides, die noch tiefer gehen:
- Vom Corporate zum Digital Design: Was sich verändert – und was bleibt
- Logo im Web: klein, klar, clever
- Digitales Farbsystem statt Zufalls-Farbmix
- Bildsprache im Web: Authentisch, konsistent, leicht – aber nicht beliebig
- Typografie, die auf allen Devices funktioniert
- Konsistenz is Key: Gestalte ein System, kein Design
- Fazit: Website Branding wirkt, wenn ihr’s lebt
Print denkt statisch. Websites flexibel. Weshalb Print & Web oft aneinander vorbeireden
Ganz einfach: Was offline funktioniert, lässt sich online selten 1:1 übertragen. Eine Website lebt – sie bewegt sich, verändert sich, reagiert. Sie hat eigene Regeln, eigene Herausforderungen, aber auch ziemlich geniale Möglichkeiten, eure Marke wirkungsvoll zu zeigen.
Und genau deshalb unterschätzen so viele Unternehmen dieses Thema. Nicht, weil sie ihr Branding nicht ernst nehmen. Sondern weil der Sprung von „statischem Design“ zu „digitalem Markenerlebnis“ größer ist, als er aussieht. Damit das bei euch nicht passiert – und damit sich euer Corporate Design im Web genauso stark zeigt wie auf euren Printmaterialien – habe ich diesen Guide geschrieben.
Vom Corporate zum Digital Design: Was sich verändert – und was bleibt
Bevor wir ins Detail gehen, lass uns kurz sortieren, worüber wir überhaupt sprechen. Ein Corporate Design ist nämlich viel mehr als „Logo + Farben + ein paar hübsche Schriften“. Es ist eure visuelle Identität. Eure Markenbasis. Die Art, wie ihr euch zeigt – konsistent, wiedererkennbar und professionell.
Zu einem Corporate Design gehören zum Beispiel:
- euer Logo (und seine Varianten)
- eure Farbwelt
- eure Typografie
- eure Bildsprache
- Formen, Icons, grafische Details
- und häufig auch Layoutprinzipien, die sich wie ein roter Faden durch alle Medien ziehen
Kurz gesagt: Corporate Design ist die optische Übersetzung eurer Marke. Wenn man euer Design sieht, soll man euch sehen.
Und Print? Print kann das richtig gut. Klarheit, Ruhe, feste Formate. Ein Flyer verrutscht nicht. Eine Broschüre muss keine Bildschirmgrößen kennen. Alles wirkt kontrolliert und abgeschlossen. Doch sobald euer Branding ins Web wandert, verändert sich das Spielfeld. Online ist nichts statisch. Eure Marke muss flexibel sein – und sich anpassen, ohne sich zu verbiegen. Denn das Web bringt ein paar extra „Spielregeln“ mit, zum Beispiel:
- Responsivität: euer Design muss auf jedem Gerät funktionieren
- Interaktion: Buttons, Hover-Stati, Animationen – Dinge, die Print nicht kennt
- Barrierefreiheit: Kontraste, Lesbarkeit, Struktur
- Performance: Bilder müssen leicht sein, Fonts schnell, Layouts robust
Und jetzt kommt’s: Immer öfter entsteht ein Corporate Design heute digital first. Also nicht erst für Print – sondern direkt für Website, App und Social Media.
Warum? Weil eure Website längst viel mehr ist als ein digitales Schaufenster. Sie ist der Hauptsitz eurer Marke im Netz. Hier landen Interessent:innen zuerst. Hier entsteht Vertrauen und es entscheidet sich oft, ob jemand bleibt oder weiterklickt.
Ihr habt bereits ein Corporate Design und wollt es sinnvoll auf eure Website übertragen? Perfekt. Genau dafür ist dieser Artikel da. Denn ein starkes Corporate Design ist kein starres Regelwerk – es ist ein System, das digital atmen darf. Und manchmal muss. Deshalb braucht jedes starke Corporate Design eine digitale Übersetzung.
Logo im Web: klein, klar, clever
Ein Logo ist im Print oft ein kleines Kunstwerk – fein abgestimmt, perfekt platziert, in exakter Größe. Aber im Web? Da spielt es in einem ganz anderen Umfeld. It moves. It shrinks. It grows. Es muss auf 27 Displaygrößen funktionieren und gleichzeitig scharf bleiben, egal ob Retina, 4K oder Smartphone von 2018.
Und genau deshalb hat ein Logo im Web andere Anforderungen als im Print.
Was euer Logo im Web unbedingt braucht
Damit euer Logo in jedem digitalen Kontext gut aussieht (und nicht plötzlich verschwimmt oder verschwindet), achtet auf ein paar grundlegende Dinge:
- Größen & Skalierung: Ein Logo muss auf Desktop großzügig wirken und auf Mobile trotzdem sauber lesbar bleiben.
- Mehrere Varianten: Horizontal, vertikal, nur das Icon, mit Claim, ohne Claim. Websites brauchen Flexibilität – Header, Footer, Mobile-Menü, Favicon.
- Platz rundherum (Padding): Im Web rücken Elemente schnell zu nah aneinander. Luft wirkt professionell.
- Use Cases: Favicon, Social Previews, Cookie-Banner, Mobile Navigation, Footer, Newsletter … Jedes braucht eine eigene Logo-Variante oder -Größe.
- Format: SVG ist ideal: scharf, klar, flexibel. PNG geht auch – aber ohne Hintergrund und in mehreren Auflösungen.
Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, findest du hier meinen ausführlichen Artikel über unterschiedliche Logo-Varianten und ihre Einsatzbereiche.
Ein Logo-Beispiel aus meiner Arbeit
Beim Logo für die Kita „Hand in Hand“ habe ich genau das gebraucht: mehrere Varianten, die in verschiedenen digitalen Situationen funktionieren.
- Die horizontale Version landet im Header – schön präsent, aber platzsparend.
- Das Logo-Icon funktioniert perfekt als Favicon (das kleine Symbol oben im Browser-Tab).
- Eine kompaktere Variante wirkt im Social Sharing-Bild oder im Mobile-Menü viel ruhiger als die komplette Logotype.
Wenn ihr neugierig seid, wie solche Varianten aussehen können » Mehr dazu hier: „Welche Logo Varianten ihr benötigt – ein Überblick“
Wo gehört ein Logo auf der Website hin?
Die meisten erwarten das Logo oben links im Header – und genau dort gehört es in den meisten Fällen auch hin. Nicht, weil es „immer so gemacht wird“, sondern weil unser Blick beim Laden einer Seite automatisch dort hinwandert. Also: nutzt diesen Premium-Platz.
Ein kleiner Layout-Tipp: Haltet euren Header schlank – maximal ca. 20 % der Bildschirmhöhe. So wirkt die Seite leichter, und der wichtige Content rückt schneller ins Blickfeld.
Wenn ihr tiefer in das Thema "Logo" einsteigen wollt
Eine kompakte Übersicht mit meinen wichtigsten Logo-Dos & Don’ts fürs Web findest du hier im Miniartikel: Logo im Web – Dos & Don’ts (Erscheint bald – ich verlinke euch die ausführliche Version!)
Digitales Farbsystem statt Zufalls-Farbmix
Viele Unternehmen haben eine schöne, gut durchdachte Farbwelt in ihrem Corporate Design. Doch sobald sie im Web ankommt, wirken die Farben manchmal nicht mehr ganz so eindeutig: Buttons gehen unter, Akzente verlieren ihre Strahlkraft oder es tauchen plötzlich deutlich mehr Farbtöne auf als ursprünglich geplant. Dabei braucht es oft gar nicht viel, um online eine klar erkennbare, ruhige und markentypische Farbwelt zu schaffen.
Qualität vor Quantität - Warum weniger Farben mehr Marke sind
Für ein stimmiges Webdesign ist es hilfreich, sich eng an der bestehenden Farbpalette zu orientieren – und sie bewusst zu reduzieren. Zwei bis fünf harmonische Farben reichen in der Regel völlig aus: eine Primärfarbe, ergänzt durch ein bis zwei Nebenfarben sowie neutrale Töne wie Grau, Weiß oder sehr dezente Akzentfarben. Zu viele Farbtöne können dagegen schnell unruhig wirken und die Wiedererkennung schwächen.
Farbe mit klarer Funktion
Im Web ist jede Farbe idealerweise klar zugeordnet. Das macht eure Gestaltung nicht nur aufgeräumter, sondern führt Besucher intuitiv durch die Seite. Hilfreich ist es, im Vorfeld festzulegen:
- Primärfarbe für Call-to-Actions oder wichtige Interaktionselemente
- Ruhige, dezente Farben für Flächen oder Hintergründe
- Kontraststarke Akzente für Hinweise oder Hervorhebungen
- Systemfarben und Micro-Patterns, z. B. für Hover-Zustände, Statusmeldungen oder kleine Interaktionsdetails
Benutzerfreundlichkeit, Lesbarkeit & Kontrast
Gerade online ist gute Lesbarkeit entscheidend. Achtet daher auf ausreichende Kontraste zwischen Text und Hintergrund und testet eure Farbkombinationen auf Barrierefreiheit. Tools, die euch dabei unterstützen, findet ihr z. B. im Kontrast-Checker von Gehirngerecht Digital.
Auch wichtig: Warum Farben im Web anders aussehen
Im Digitalen arbeitet ihr mit RGB-Farben, also Lichtfarben. Sie können leuchten, kräftiger wirken und insgesamt ein viel größeres Farbspektrum abdecken. Im Druck dagegen kommen CMYK-Farben zum Einsatz, die naturgemäß matter erscheinen. Deshalb sehen Print- und Webfarben oft nicht identisch aus – selbst wenn sie zur gleichen Marke gehören.
Wenn ihr tiefer einsteigen möchtet, findet ihr bald im Miniartikel „Markenfarben fürs Web übersetzen“ eine kompakte Anleitung, wie ihr eure CD-Farben optimal auf digitale Anwendungen übertragt.
"Corporate Design im Web ist nicht nur Optik – es ist eure digitale Markenpersönlichkeit."
Bildsprache im Web: Authentisch, konsistent, leicht – aber nicht beliebig
Bilder sind oft der Moment, in dem ein Funke überspringt. Noch bevor jemand euren Text liest, überträgt die Bildwelt Stimmung, Haltung, Werte. Deshalb lohnt es sich, hier sehr bewusst zu wählen – und nicht einfach “irgendwas Schönes” zu nehmen.
Stil & Aussage: Was soll das Bild eigentlich erzählen?
Legt zuerst fest, wie eure Marke gesehen werden soll: ruhig und reduziert? warm und nahbar? klar und modern? emotional? sachlich? Diese Grundhaltung bestimmt vieles – von der Lichtstimmung über Farben bis zur Perspektive. Falls das bei der Corporate-Design-Entwicklung noch nicht passiert ist, ist jetzt der richtige Moment dafür.
Und wenn eure Bildsprache bereits definiert ist, dann soll sie im Web genauso wiedererkennbar sein wie im Print. Bildwelt ist kein Nebensatz – es ist Markenidentität.
Oft geht es um zwei Dinge:
- Mut zur Reduktion: weniger Fotos, aber klarer Stil
- Mut zur Persönlichkeit: weg von austauschbaren Stockfotos, hin zu echten, passenden Motiven
Digital ≠ Print: Was sich bei Bildern online verändert
Im Web zählen vor allem Dynamik, Flexibilität und Performance. Bilder müssen sich an verschiedene Geräte anpassen, schnell laden und trotzdem brillant aussehen – das ist eine andere Welt als statische Printlayouts.
Wichtige Unterschiede:
Seitenverhältnisse: Ein Foto, das im Print perfekt wirkt, kann auf Mobil plötzlich abgeschnitten sein.
Performance: Große Dateien bremsen eure Seite – und damit auch eure Conversion.
Technik & Formate:
SVG → ideal für Illustrationen, Icons, Logos (verlustfrei skalierbar)
WebP → beste Wahl für Fotos – geringe Dateigröße, hohe Qualität
JPG → immer noch okay, aber weniger effizient
Größe & Auflösung:
Optimiert eure Bilder unbedingt vor dem Upload. Alles über 300–400 KB ist für viele Einsätze schon zu viel – besonders auf mobilen Geräten. Kleiner Helfer sind Google PageSpeed Insights (zeigt Optimierungspotenzial) und TinyJPG oder Squoosh helfen beim Komprimieren.
SEO & Barrierefreiheit gehören einfach dazu
Gute Bildpflege endet nicht bei der Optik. Für Suchmaschinen und Screenreader sind Texte entscheidend:
- alt-Texte: knapp, beschreibend, ohne Keyword-Spam
- Dateinamen: aussagekräftig in Kleinbuchstaben und mit Bindestrich. Also besser “frau-am-laptop.webp” statt „IMG_20394.webp“
- Komprimierte Bilder: Verbesserung von Rankings & Ladezeit
Mini-Checkliste: Erfüllt dieses Bild meine digitale Markenwirkung?
Bevor ein Bild auf die Website wandert, fragt euch:
- Passt Licht, Farbe und Stimmung zu unserem definierten Stil?
- Trägt es zur Wiedererkennung der Marke bei?
- Ist es technisch optimiert (Dateiformat, Größe)?
- Funktioniert das Bild auch mobil?
- Ist das Bild richtig benannt?
Typografie, die auf allen Devices funktioniert
Typografie im Web ist ein eigenes kleines Ökosystem. Selbst wenn eure Marke bereits eine definierte Hausschrift hat, heißt das noch nicht automatisch: „Einfach übernehmen und fertig.“ Digitale Räume stellen andere Anforderungen – technisch, rechtlich und gestalterisch.
Warum Webfonts nicht gleich Printfonts sind
Viele Schriften, die im Print hervorragend funktionieren, sind nicht für die Online-Nutzung optimiert. Manche wirken am Bildschirm zu fein, andere sind nicht gut lesbar, wenn sie skaliert oder auf kleinen Displays angezeigt werden. Und dann gibt es noch die rechtliche Komponente.
Wenn ihr bereits ein Corporate Design habt, lohnt sich frühzeitig ein genauer Blick auf die Schriftlizenz:
- Darf die Hausschrift überhaupt als Webfont verwendet werden?
- Ist eine Weblizenz verfügbar – und falls ja, in welchem Kostenrahmen?
Es kommt immer wieder vor, dass Schriften nur für Print lizenziert wurden. In solchen Fällen stellt sich manchmal die größere Frage: Sollte die Typografie im gesamten Markenauftritt so angepasst werden, dass sie auch digital sauber funktioniert?
Google Fonts & Datenschutz
Falls ihr Google Fonts nutzt, denkt unbedingt an den Datenschutz: Bindet sie lokal ein – nicht über die Google-Server. Das schützt die Daten eurer Website-Besucher und verhindert Abmahnrisiken. Viele moderne Website-Tools (inkl. Webflow) unterstützen eine datenschutzkonforme lokale Einbindung sehr einfach.
Webtypografie: Mehr als nur schöne Schriften
Im Web entscheidet Typografie nicht nur wie etwas aussieht, sondern auch wie gut es lesbar ist – und wie Google eure Inhalte versteht. Wichtig sind u. a.:
- Saubere Typo-Hierarchie: pro Seite genau eine H1, darunter klare H2/H3-Strukturen
- Lesbarkeit auf mobilen Geräten: großzügige Zeilenhöhe, angepasste Schriftgrößen
- Laufweiten und Kontraste: gut lesbar statt „zu fein“ oder „zu eng“
- Ruhige Textblöcke: besonders bei langen Absätzen
Das alles zusammen ergibt Webtypografie, die sowohl ästhetisch als auch funktional arbeitet.
Fallback-Fonts: Kleine Rettung, große Wirkung
Falls ein Font einmal nicht lädt, springen automatisch Ersatzschriften ein. Diese sogenannten Fallbacks sorgen dafür, dass eure Seite weiterhin lesbar bleibt und nicht „auseinanderfällt“. Sie gehören zu jedem professionellen Typografie-Setup dazu.
Falls ein Font einmal nicht lädt, springen automatisch Ersatzschriften ein. Diese sogenannten Fallbacks sind wie ein Sicherheitsnetz für eure Typografie: Ihr definiert ähnliche Schriftarten, die dann einspringen. So stellt ihr sicher, dass eure Texte auch in Ausnahmefällen gut lesbar bleiben und das Layout nicht ungewollt auseinandergezogen wird. Besonders wichtig ist das bei mobilen Geräten oder in Regionen mit schlechter Internetverbindung.
Konsistenz is Key: Gestalte ein System, kein Design
Manchmal wirken Websites wie ein Baukasten aus lauter guten Ideen, die aber nie so richtig miteinander sprechen. Das passiert vor allem dann, wenn ein Corporate Design zwar existiert – aber kein System, das seine Anwendung im Web wirklich definiert.
Und genau hier beginnen viele Marken „auszufransen“: Jede Unterseite hat plötzlich eine andere Button-Farbe, die Abstände verschwinden ins Zufallsspiel, und Formulare sehen ganz anders aus als der Rest. Nicht böse gemeint, einfach fehlende Leitplanken.
Warum Einheitlichkeit so stark wirkt
Ein konsistentes Design fühlt sich vertraut an. Es schafft Orientierung. Es macht eure Website leichter bedienbar – und ganz ehrlich: Auch sehr viel professioneller.
Wenn Layout, Farben, Typografie, Buttons, Abstände und Interaktionen von Seite zu Seite gleich funktionieren, dann müssen eure Besucher:innen nicht jedes Mal neu lernen, wie eure Website tickt. Sie finden sich sofort zurecht. Sie wissen intuitiv, wo sie klicken, scrollen oder weiterlesen sollen. Das ist Branding und UX in einem.
Euer Styleguide: Der Kompass für euer Website Branding
Weil Websites keine „Einmal und für immer“-Projekte sind, sondern lebendige Systeme, braucht ihr einen verbindlichen Rahmen. Besonders, wenn mehrere Menschen daran arbeiten – heute, morgen oder in einem halben Jahr.
Ein Styleguide übernimmt diese Rolle und ist eure gemeinsame Sprache – damit alle im Team konsistent gestalten und bauen können, ohne jedes Detail neu zu erfinden.
Design ist Teamarbeit – auch in Zukunft
Selbst wenn heute nur eine Person an eurer Website arbeitet, heißt das nicht, dass es so bleibt. Marken wachsen. Teams wachsen. Und irgendwann kommt jemand Neues dazu, der wissen muss, wie das System funktioniert.
Ein schriftlich dokumentierter Styleguide verhindert, dass Wissen in Köpfen verschwindet oder jeder im Team „eigene Varianten“ baut, die am Ende nicht zusammenpassen. Er hält euer Design stabil – egal, wer gerade an den Stellschrauben dreht.
Nicht einfach den Print-Styleguide übernehmen
Viele Marken besitzen bereits einen Brandguide – aber häufig basiert er komplett auf Print. Fürs Web ist das zu wenig, denn digitale Räume funktionieren anders.
Typische Inhalte eines Print-Styleguides
- Logo-Varianten & Schutzzone
- Farbpalette (CMYK, Pantone, RGB)
- Typografie (Schriften, Schnitte, Einsatzbereiche)
- Bildwelt & Fotostil
- Grafische Elemente (Formen, Muster, Icons)
- Layout-Raster & Satzspiegel
- Anwendungen (Visitenkarten, Briefpapier, Flyer, Plakate)
Was Web-Styleguides unbedingt ergänzen müssen
- Funktionale Farben (z. B. Fehlermeldungen, Bestätigungen, Interaktionsfarben)
- Buttons und ihre Zustände, inklusive Hover, Active, Disabled
- Schriftgrößen & -skalierung für responsive Breakpoints
- Link-Stile (normal, hover, active, visited)
- UI-Elemente: Formulare inkl. Fehlermeldungen, Inputs, Navigation
- Animationen & Microinteractions
Der Print-Styleguide ist also eine wunderbare Basis. Aber fürs Web braucht ihr mindestens eine Ergänzung – besser noch einen digitalen Styleguide, der Print und Web in einem System denkt.
Bonustipp: Interaktiv statt statisch - Webdesign, das bewegt
Im Web habt ihr eine riesige Chance: Eure Marke muss nicht statisch bleiben. Mit kleinen Bewegungen, sanften Animationen und cleveren Mikrointeraktionen könnt ihr euer Design lebendig machen – so, dass man es nicht nur sieht, sondern wirklich spürt.
Denkt einmal über eure bestehenden Elemente hinaus. Was wäre, wenn ein Icon beim Hover leicht über der Fläche schwebt? Wenn sich eine Linie elegant „zeichnet“, sobald sie im Viewport erscheint? Oder wenn ein Muster im Hintergrund ganz subtil pulsiert, ohne wirklich aufzufallen?
Solche Mini-Bewegungen verleihen eurer Website Persönlichkeit. Sie schaffen Momente, die hängen bleiben – und genau dadurch wirkt eure Marke moderner, hochwertiger und individueller.
Animationen: Weniger Bling, mehr Wirkung
Natürlich geht’s nicht darum, die Seite in ein Feuerwerk zu verwandeln. Animationen wirken am stärksten, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Ein paar sorgfältig platzierte Highlights reichen, um den gesamten Auftritt professioneller wirken zu lassen – ohne abzulenken oder die Performance zu belasten.
Euer Logo kann mehr
Und wer Lust auf ein kleines Experiment hat: Spielt doch mal mit eurem Logo. Eine dezente Rotation, ein weiches Einblenden oder ein Aufbau-Effekt beim Laden der Seite – solche Micro-Motions signalisieren sofort: Hier steckt Liebe zum Detail drin.
Kurz gesagt: Nutzt die Bühne „Website“ nicht nur zum Zeigen, sondern zum Erleben. Bewegung ist ein mächtiges Markenwerkzeug – wenn ihr sie klug einsetzt, bleibt ihr nicht nur sichtbar, sondern richtig im Gedächtnis.
Fazit: Website Branding wirkt, wenn ihr’s lebt
Corporate Design auf der Website ist weit mehr als „schicke Farben“ oder „hübsche Bilder“. Es ist eure digitale Markenpersönlichkeit – ein strategisches Werkzeug, das darüber entscheidet, wie ihr wahrgenommen werdet. Und gerade online warten nicht nur neue Herausforderungen, sondern vor allem enorme Chancen: Hier könnt ihr eure Marke so erlebbar machen, wie es im Print nie möglich wäre.
Damit das gelingt, braucht es manchmal Mut: Mut zur Anpassung, Mut zum Weiterdenken, Mut dazu, euer Design ins Digitale zu übersetzen statt es 1:1 zu übertragen. Doch genau dieser Schritt lohnt sich – denn erst dann entsteht ein Auftritt, der wirklich authentisch, wiedererkennbar und professionell wirkt.
Wichtig dabei: Konsistenz schlägt Perfektion. Euer Ziel ist nicht, jeden Pixel millimetergenau zu kontrollieren, sondern ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen, das Besucher:innen intuitiv verstehen. Der Eindruck, den ihr hinterlasst, ist entscheidend – und der entsteht durch konsequente, bewusste Umsetzung.
Nehmt euch zum Schluss einmal einen kurzen Moment: Was von eurem Corporate Design setzt ihr auf eurer Website bereits ganz bewusst ein? Und wo gibt es noch Potenzial, Elemente klarer, mutiger oder einheitlicher zu zeigen? Genau dort liegt die eigentliche Markenmagie – in der durchdachten Anwendung, die aus Design echte Markenpower macht.
Wenn ihr tiefer einsteigen wollt:
Hier geht’s zu meinem Angebot, wenn ihr euer Corporate Design professionell ins Digitale bringen möchtet
Hi, ich bin Daria – lass uns über Design reden
Hi, ich bin Daria – Designerin für strategisches Marken- und Webdesign.
Seit über 10 Jahren unterstütze ich Unternehmen dabei, mit einem durchdachten Markenauftritt sichtbar und erfolgreich zu werden. Für mich ist Design keine bloße Dekoration, sondern ein strategisches Werkzeug, das Marken lebendig macht und stärkt.
Mein Fokus: dich mit klarem, durchdachtem Design zu unterstützen, das nicht nur schön aussieht, sondern auch wirkt.



